Angiologie  >  Erkrankungen der Arterien

 
Arterienverletzungen (Rudiment)
 

Suche - Erweiterte Suche

 

Artikelnavigation 

Einleitung
Epidemiologie
Pathologie
Diagnostik & Workup
Symptome & Befund
Verlauf & Prognose
Differentialdiagnosen
Therapien
Referenzen
Editorial
Kommentare
Auf einen Blick
 

Autor

Tobias Schäfer
 

Login

Benutzername

Passwort

 

Impressum

Impressum
Copyright
Bildrechte
Kontakt
 
 
 
 

 Therapien
 

1.

Druckverband:
Indikation: bei jeder arteriellen Blutung

  • Wunde mit steriler Kompresse bedecken
  • darauf Druckpolster (z.B. Verbandspäckchen)
  • mit Binde unter Druck anwickeln
  • bei Bedarf auf 1. Druckverband 2. Druckverband mit stärkerem Zug

2.

Indirekte Kompression:
Indikation: stärkere arterielle Blutung

  • Abdrücken an geeigneten Druckpunkten

3.

Direkte Kompression:
Indikation: Versagen der indirekten Kompression

  • Abdrücken des Gefäßes direkt im Wundbett

4.

proximale Abbindung:
Indikation: nur bei Versagen der direkten Kompression

  • mittels pneumatischer Blutsperre, Manschettendruck 20-50 mmHg höher als systolischer Blutdruck
  • CAVE: Gefahr irreparabler Schäden an peripheren Nerven (v.a. bei Verwendung schmaler Verbände oder Kabel)
  • CAVE: Bei insuffizienter Abbindung Drosselung des venösen Abflusses und damit Verstärkung der Blutung

Indikation: jede perforierende Arterienverletzung

  • Kompressionsverband erst im OP entfernen
  • großzügige Freilegung des verletzten Gefäßabschnittes
  • vor Arterienrekonstruktion Frakturen durch Osteosynthese stabilisieren
  • Breitbandantibiose i.v. und lokal beie Penetration
  • Verfahrenswahl abh. vom Lokalstatus

1.

Arteriotomie, Intimaversorgung, Thrombektomie, Arterienverschluss mit Venenstreifen

  • Indikation: Binnenschaden mit Intimariss, Intimadissektion und Appositionsthrombose

2.

A. Direktnaht des arteriellen Lecks

  • Indikation: scharfe Lumeneröffnung ohne vollständigen Kontinuitätsverlust, v.a. querverlaufende Verletzung, größerers Gefäßlumen

B. Arterienverschluss unter Erweiterung mit Venenstreifen

  • Indikation: Lumeneröffnung ohne vollständigen Kontinuitätsverlust, v.a. längsverlaufende oder zerfetzte Arterienwunde

3.

A. Anastomose direkt End-zu-End

  • Indikation: scharfe, glatte Durchtrennung ohne Längendefizit bei größerem Lumen und ohne pathologische Wandveränderungen

B. Erweiterungsanastomose

  • Indikation: scharfe, glatte Durchtrennung ohne Längendefizit bei kleinerem Lumen oder arteriosklerotischen Wandveränderungen

4.

Defektbrückung mit autologem Veneninterponat

  • Indikation: totaler Kontinuitätsverlust und gleichzeitiger Defekt, ausgedehnter Binnenschaden mit Ruptur von Intima und Media (Adventitiaschlauch)

Antikoagulation:

  • bei eingeschränktem Flow: Heparinperfusor postoperativ weiter führen (20.000 IE/24h, Ziel-PTT 60-80s)
  • Marcumarisierung am 1. postoperativen Tag, bei Gefäßgesunden für 6 Wochen

Ruhigstellung:

  • untere Extremität: nach Wundheilung Mobilisation
  • obere Extremität (Ellenbogen / Handgelenk): Oberarmschiene in Semiflexion bis Wundheilung

 

 
   Anzeige