Therapien |
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Notfall |
1. |
Druckverband:
Indikation: bei jeder arteriellen Blutung
- Wunde mit steriler Kompresse bedecken
- darauf Druckpolster (z.B. Verbandspäckchen)
- mit Binde unter Druck anwickeln
- bei Bedarf auf 1. Druckverband 2. Druckverband mit stärkerem Zug
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2. |
Indirekte Kompression:
Indikation: stärkere arterielle Blutung
- Abdrücken an geeigneten Druckpunkten
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3. |
Direkte Kompression:
Indikation: Versagen der indirekten Kompression
- Abdrücken des Gefäßes direkt im Wundbett
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4. |
proximale Abbindung:
Indikation: nur bei Versagen der direkten Kompression
- mittels pneumatischer Blutsperre, Manschettendruck 20-50 mmHg höher als systolischer Blutdruck
- CAVE: Gefahr irreparabler Schäden an peripheren Nerven (v.a. bei Verwendung schmaler Verbände oder Kabel)
- CAVE: Bei insuffizienter Abbindung Drosselung des venösen Abflusses und damit Verstärkung der Blutung
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operativ |
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Indikation: jede perforierende Arterienverletzung
- Kompressionsverband erst im OP entfernen
- großzügige Freilegung des verletzten Gefäßabschnittes
- vor Arterienrekonstruktion Frakturen durch Osteosynthese stabilisieren
- Breitbandantibiose i.v. und lokal beie Penetration
- Verfahrenswahl abh. vom Lokalstatus
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1. |
Arteriotomie, Intimaversorgung, Thrombektomie, Arterienverschluss mit Venenstreifen
- Indikation: Binnenschaden mit Intimariss, Intimadissektion und Appositionsthrombose
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2. |
A. Direktnaht des arteriellen Lecks
- Indikation: scharfe Lumeneröffnung ohne vollständigen Kontinuitätsverlust, v.a. querverlaufende Verletzung, größerers Gefäßlumen
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B. Arterienverschluss unter Erweiterung mit Venenstreifen
- Indikation: Lumeneröffnung ohne vollständigen Kontinuitätsverlust, v.a. längsverlaufende oder zerfetzte Arterienwunde
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3. |
A. Anastomose direkt End-zu-End
- Indikation: scharfe, glatte Durchtrennung ohne Längendefizit bei größerem Lumen und ohne pathologische Wandveränderungen
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B. Erweiterungsanastomose
- Indikation: scharfe, glatte Durchtrennung ohne Längendefizit bei kleinerem Lumen oder arteriosklerotischen Wandveränderungen
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4. |
Defektbrückung mit autologem Veneninterponat
- Indikation: totaler Kontinuitätsverlust und gleichzeitiger Defekt, ausgedehnter Binnenschaden mit Ruptur von Intima und Media (Adventitiaschlauch)
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Nachbehandlung |
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Antikoagulation:
- bei eingeschränktem Flow: Heparinperfusor postoperativ weiter führen (20.000 IE/24h, Ziel-PTT 60-80s)
- Marcumarisierung am 1. postoperativen Tag, bei Gefäßgesunden für 6 Wochen
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Ruhigstellung:
- untere Extremität: nach Wundheilung Mobilisation
- obere Extremität (Ellenbogen / Handgelenk): Oberarmschiene in Semiflexion bis Wundheilung
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