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Persönlichkeitsstörungen
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Einleitung | ||
Synonym |
Charakterneurosen |
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abnorme Persönlichkeit |
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psychopathische Persönlichkeit |
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Psychopathie |
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Englisch |
personality disorder / psychopathy |
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ICD10 |
F60-F62 spezifische Persönlichkeitsstörungen |
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Definition |
tiefgreifende, schwere und anhaltende Störung der charakterlichen Konstitution und des Verhaltens vor, die mehrere Bereiche der Persönlichkeit betrifft. Sie geht meist mit persönlichen und sozialen Beeinträchtigungen (Anpassungsstörung an die Umwelt) einher nach ICD-10:
nach DSM-IV (Achse II):
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Klassifikationen |
Nach DSM-IV (in Klammern ICD-10):
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Epidemiologie | ||
Inzidenz |
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Prävalenz |
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Alter |
Persönlichkeitsstörungen treten häufig erstmals in der Kindheit oder in der Adoleszenz in Erscheinung und manifestieren sich endgültig im Erwachsenenalter. Daher ist die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung vor dem Alter von 16 oder 17 Jahren wahrscheinlich unangemessen. |
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Häufigkeitsgipfel |
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Geschlecht |
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Ethnologie |
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Pathologie | ||
Ätiologie |
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Risikofaktoren |
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Vererbung |
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Pathogenese |
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Makroskopie |
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Mikroskopie |
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Diagnostik und Workup | ||
Kriterien |
Diagnostische Leitlinien
Für die Diagnose der meisten Untergruppen müssen mindestens drei der jeweils genannten Eigenschaften oder Verhaltensweisen vorliegen. In unterschiedlichen Kulturen müssen unter Umständen besondere Kriterien in Hinsicht auf soziale Normen, Regeln und Verpflichtungen entwickelt werden. |
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Forschungskriterien
G2. Die Abweichung ist so ausgeprägt, daß das daraus resultierende Verhalten in vielen persönlichen und sozialen Situationen unflexibel, unangepaßt oder auch auf andere Weise unzweckmäßig ist (nicht begrenzt auf einen speziellen auslösenden Stimulus oder eine bestimmte Situation). G3. Persönlicher Leidensdruck, nachteiliger Einfluß auf die soziale Umwelt oder beides, deutlich dem unter G2. beschriebenen Verhalten zuzuschreiben. G4. Nachweis, daß die Abweichung stabil, von langer Dauer ist und im späten Kindesalter oder der Adoleszenz begonnen hat. G5. Die Abweichung kann nicht durch das Vorliegen oder die Folge einer anderen psychischen Störung des Erwachsenenalters erklärt werden. Es können aber episodische oder chronische Zustandsbilder der Kapitel F00 - F59 und F70-F79 neben dieser Störung existieren oder sie überlagern. G6. Eine organische Erkrankung, Verletzung oder deutliche Funktionsstörung des Gehirns müssen als mögliche Ursache für die Abweichung ausgeschlossen werden(falls eine solche Verursachung nachweisbar ist, soll die Kategorie F07.- verwendet werden). Kommentar: Die Feststellungen von G1. bis G6. sollten auf möglichst vielen Informationsquellen beruhen. Zwar ist es manchmal möglich, aus einem einzigen Interview mit den Betroffenen genügend Belege zu erhalten, aber als allgemeine Richtlinie sollte gelten, daß mehr als ein Interview mit den Betroffenen sowie Fremdanamnesen und Fremdberichte vorliegen sollen. Wenn nötig, wird die Entwicklung von Subkriterien zur Definition von Verhaltensmustern vorgeschlagen, die spezifisch für unterschiedliche Kulturen sind und soziale Normen, Regeln und Verpflichtungen betreffen (wie Beispiele für verantwortungslose Haltung und Mißachtung sozialer Normen bei der dissozialen Persönlichkeitsstörung). Bei der Diagnose einer Persönlichkeitsstörung für Forschungszwecke ist die Feststellung eines Subtypus erforderlich (bei ausreichenden Belegen dafür, daß die Betroffenen Merkmale mehrerer Kriteriengruppen erfüllen, kann mehr als ein Subtypus klassifiziert werden). |
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Diagnostik |
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Körperliche Untersuchung |
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Bildgebung |
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Blut |
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Weitere Diagnostik |
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Nachsorge |
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Meldepflicht |
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Pränataldiagnostik |
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Symptome und Befunde | ||
1. |
deutliche Unausgeglichenheit im Verhalten, Affekt, Antrieb, Impulskontrolle |
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2. |
dauerhafte und tiefgreifende Psychopathologie |
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3. |
subjektiver Leidensdruck und Minderung der beruflichen und sozialen Leistungsfähigkeit |
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4. |
Beginn im Kindes- und Jugendalter und Manifestationsgipfel im Erwachsenalter |
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Verlauf und Prognose | ||
Stadien |
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Verlauf |
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Komplikationen |
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Prognose |
akute Symptomatik meist psychotherapeutisch behandelbar; zugrundliegende Störung selbst meist therapieresistent |
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Prophylaxe |
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Differentialdiagnosen | ||
1. |
Persönlichkeitsveränderungen durch erworbene Hirnschäden |
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2. |
Persönlichkeitsveränderungen nach Extrembelastungen |
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3. |
Persönlichkeitskrise: Störungen in kritischen Lebensphasen (Trotzalter, Pubertät, Lebensmitte, Klimakterium, Senium) |
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Therapien | ||
Psychotherapie |
Führung, Verhaltenstherapie |
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Soziotherapie |
Stabilisierung des Patienten im sozialen Kontext durch Hilfe, Anleitung und Veränderung sozialer Bedingungen (Arbeitsplatz, Wohnung, Einbeziehung von Angehörigen) |
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Referenzen | ||
Lehrbuch |
Gleixner 2002, S. 332-333. |
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Reviews |
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Studien |
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Links |
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Adressen |
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Editorial | ||
Autor |
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Erstellt |
20.02.2003 |
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Reviewer |
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Linker |
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Status |
TRACK3 |
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Licence |
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Kommentare | ||
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