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Medicle Datenbank: Morbus Parkinson
 

 Therapien
 

1.

Rigor und Hypokinese; Sekundäreffekte: u.a. Hyperkinesien, psychotische Episoden) in Verbindung mit einer peripheren Hemmung der Dopadekarboxylase (z.B. Benserazid, Carbidopa)

2.

Dopaminagonisten, z.B. Bromocriptin oder Ropirinol

3.

COMT- Hemmer (Katecholamin-O-Methyltransferase)

4.

Anticholinergika (wirken gut bei Tremor)

5.

MAO-B-Hemmer (Monoamin-Oxidase Typ B), z. B. Selegilin

6.

Amantadin, ein Virostatikum, wirkt nicht auf Tremor)

zusätzlich evtl. Antidepressiva, Vasopressiva, atypische Neuroleptika etc.

CAVE: Die pharmakologische Behandlung ist komplex, die Medikamente haben erhebliche Sekundäreffekte!

Ziel der Behandlung ist es, ein Aktivitätsniveau zu erreichen, auf dem der Alltag bewältigt werden kann und nicht, eine normale neurologische Untersuchung zu erreichen.

Generell gilt: bei der Gabe eines neuen Medikamentes mit geringer Dosis beginnen und täglich langsam steigern ("low and slow").

Die Wahl der Medikamente hängt ab von Manifestationsalter, Krankheitsdauer, Vorhandensein kognitiver Symptome, motorischer Fluktuationen, Dyskinesien etc.

Die Therapie muss für jeden Patienten individuell eingestellt werden.

In den letzten Jahren hat sich zunehmend die Möglichkeit entwickelt, operativ einzugreifen:

1.

Ausschaltungsoperationen (Pallidotomie und Thalamotomie): Ausgleich gestörten Transmittergleichgewichts. Gefahr der Verletzung anderer Strukturen.

2.

Stereotaktische Implantation von Stimulationselektroden: Stimulation des ventralen Intermediärkernes des Thalamus bei Tremor, des inneren Pallidums bei Akinese und des Ncl. subthalamicus bei Akinese mit starkem ON-OFF-Phänomen. Vorteil: insb. Reversibilität und mögliche Anpassung der Stimulationsstärke

3.

experimentell: Transplantation von fetalem Gewebe