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Medicle Datenbank: Anämie bei chronischen Erkrankungen (Rudiment)
 

 Einleitung
 

ACD

anemia of chronic disease

anemia of inflammation

Entzündungs-, Infekt- und Tumoranämie

 

 
 Epidemiologie
 

zweithäufigste Anämieform

 

 
 Pathologie
 

Angenommene Prävalenz bei verschiedenen Erkrankungen (nach NEJM 2005)

  • 18-95% Infektionen (akute und chronische)
    • virale Infektionen einschließlich HIV
    • bakterielle Infektionen
    • parsitäre Infektionen
    • Pilzinfektionen
  • 30-77% Neoplasien
    • Hämatologische Erkrankungen
    • Solide Tumoren
  • 8-71% Autoimmunerkrankungen
  • 8-70% chronische Abstoßung nach Organtransplantation
  • 23-50% chronische Nierenerkrankung und -entzündung

vermehrte Aufnahme von Eisen und Retention im retikuloendothelialen System => Eisenmangel für erythropoetische Zellen

Mäuse, denen TNF-α und IL-1 injiziert werden, entwickeln Hypoferritinämie und Anämie

 

 
 Diagnostik und Workup
 

Anämie => Hinweis auf Entzünungsporzesse => Transferrinsättigung < 16% =>

  1. Ferritin < 30 ng/ml => Eisenmangelanämie
  2. Ferritin 30-100 ng/ml => Bestimmung des löslichen Transferrinrezeptors
    • sTR/log Ferritin > 2 => Anämie bei chronischen Erkrankungen mit wahrer Eisenmangelanämie
    • sTR/log Ferritin < 1 => Anämie bei chronischen Erkrankungen
  3. Ferritin > 100 ng/dl => Anämie bei chronischen Erkrankungen

milde (Hb > 9,5 g/dl) bis moderate (Hb > 8 g/dl) normochrome normozytäre Anämie, niedrige Reikulozytenzahlen

Eisenstatus: vermindertes freies Eisen, vermindertes bis normales Transferrin, verringerte Transferrinsättigung, normal bis erhöhtes Ferritin, normaler löslicher Transferrinrezeptor, löslicher Transferrinrezeptor / log (Ferritin) < 1

 

 
 Symptome und Befunde
 

Symptome der Anämie

 

 
 Verlauf und Prognose
 

 

 
 Differentialdiagnosen
 

 

 
 Therapien
 

soweit möglich; beispielsweise bei rheumatoider Arthritis durch Gabe von TNF-Antagonisten

1.

Transfusionen ab einem Hb von 8 g /dl, CAVE bei Krebserkrankungen (aufgrund der Gefahr einer Eisenüberladung) oder chronischer Niereninsuffizienz (Gefahr der HLA-Sensitivierung vor Nierentransplantation)

2.

Eisensubstitution: sehr umstritten, gegenwärtig nicht empfohlen bei hohem / normalen Ferritin (ab 100 ng/ml)

3.

Erythropoetin und Derivate: Erythropoetin α, Erythropoetin β, Darbepoetin α; wenig Daten, umstritten, da auch Tumorzellen Erythropoetinrezeptoren tragen

 

 
 Referenzen
 
 
 Editorial
 

Tobias Schäfer

10.03.2005

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