Pädiatrie  >  Pneumologie  >  Lungenerkrankungen des Neu- und Frühgeborenen

 
Enterothorax
 

Suche - Erweiterte Suche

 

Artikelnavigation 

Einleitung
Epidemiologie
Pathologie
Diagnostik & Workup
Symptome & Befund
Verlauf & Prognose
Differentialdiagnosen
Therapien
Referenzen
Editorial
Kommentare
Auf einen Blick
 

Autor

Helmar Weiss
 

Login

Benutzername

Passwort

 

Impressum

Impressum
Copyright
Bildrechte
Kontakt
 
 
 
 

 Einleitung
 

kongenitale Zwerchfellhernie

 

 

Unvollständiger Verschluss des Zwerchfalls mit Verlagerung von Abdominalorganen in den Thorax. Man unterscheidet:

  1. Zwerchfelldefekt: Lückenbildung ohne Bruchsack
  2. Zwerchfellhernie: zusätzlich pleuroperitonealer Bruchsack

dringlichster Notfall der Neugeborenenchirugie; erworbene Formen siehe hier

  1. MORGAGNI-Hernie, sternocostaler Defekt: im Bereich der LARREY-Spalte
  2. Pleuroperitoneale Hernie, posterolateraler Defekt
  3. BOCHDALECK-Hernie, lumbocostaler Defekt: 85-90%

 

 
 Epidemiologie
 

1:2.500 Lebendgeburten

 

Manifestationsalter: bei Geburt

 

 

 

selten mit Trisomie 18

 

 
 Pathologie
 

Hemmungsfehlbildung unklarer Genese an 2.Embryonalmonat

 

 

überwiegend linksseitig auftretnder Defekt im Zwerchfell mit Verlagerung sämtlicher Bauchorgane in die Thoraxhöhle

von kleinen Lücken (2-3 cm) über subtotale Zwerchfellaplasie bis hin zur Agenesie

 

 

 
 Diagnostik und Workup
 

 

  1. möglichst pränatal
    1. Ultraschall
    2. Karyotypisierung
  2. Postnatal Röntgenaufnahme von Thorax und Abdomen, evtl. Kontrastmittelgabe, bzw. Kolonkontrasteinlaug

Auskultation: fehlende Beatmung der betroffenen Thoraxhälfte, evtl. Darmgeräusche



 

 

 

 

  1. Enterothorax mit Mediastinalverlagerung
  2. Pathologischer Vier-Kammerblick mit Verlagerung des Herzens. Neben dem herzen liegt der Magen, welcher sich analog mitbewegt
  3. Fehlende Zwerchfellkonturen in zwei Ebenen
  4. Hydramnion

 

 
 Symptome und Befunde
 

1.

zunehmende Atemnot, Dyspnoe

2.

Zyanose, Schocksymptome, Tachykardie

3.

Verlagerung der Herztöne

4.

asymmetrisch vorgewölbter Thorax ohne Atemexkursionen

5.

fehlendes Atemgeräusch, ev. Darmgeräusche

6.

eingesunkenes "leeres" Abdomen

Hemmung der Lungenentwicklung auf der gleichen Seite

in bis zu 75% [Henne-Bruns 2003]

  1. Vitium cordis
  2. Neuralrohrdefekte

 

 
 Verlauf und Prognose
 

 

 

Spannungssymptomatik, Lungenkompression

schwerste kardiozirkulatorische und respiratorische Insuffizienz

PFC-Syndrom

  1. bei kleinen Defekten gut
  2. Bei großen Defekten wgn. Lungenhypoplasie Letalität von 50%, nach [Henne-Bruns 2003] 25-80%

 

 

 
 Differentialdiagnosen
 

1.

Relaxio diaphragmatica

2.

lobäres Emphysem

3.

Lungenzysten

4.

Zystisch-solide Lungentumoren [Henne-Bruns 2003]

 

 
 Therapien
 

  • keine primäre Maskenbeatmung
  • sofortige Intubation
  • offene Magensonde
  • bereits im Kreißsaal Lagerung auf die vom Enterothorax betroffene Seite

operative Korrektur (transabdomineller Bruchlückenverschluss)

in einem Perinatalzentrum

noch im klinisch-experimentellen Stadium

  1. Intubation ( keine Maskenbeatmung)
  2. Legen einer doppelläufigen Magensonde
  3. Ausgleich der respiratorischen/metabolische Azidose
  4. Kreislaufstabilisation

  1. Oberbauchquerschnitt mit Rückverlagerung der Abdominalorgane
  2. Bei kleinen Lücken: Naht
  3. Resektion eines evtl. vorhandenen pleuroperitonealen Bruchsackes
  4. Bei großen zentralen Defekten alloplastische Deckung ( z.B. mit Goretex)

Thoraxdrainage ohne Sog

 

 
 Referenzen
 

Koletzko 2000, S. 83

Henne-Bruns 2003

Sohn 2001

 

 

 

 

 
 Editorial
 

Helmar Weiss

04.11.2002

Tobias Schäfer, 18.11.2002

 

PRELIMINARY

Lizenz für freie Inhalte

 
 Kommentare
 
 
 

Verwandte Artikel

Edwards-Syndrom

Erworbene Zwerchfel...

Zyanose