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Gastroenterologie > Dickdarm > Angeborene Störungen und anatomische Veränderungen > Dysganglionosen |
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Morbus Hirschsprung
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Pathologie | ||
Ätiologie |
"späte Defekte" der Neuroblastenmigration, Reifungsstörungen der Neuroblasten, temporäre Ischämien des Darms oder intrauterine virale Infekte werden diskutiert |
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Risikofaktoren |
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Vererbung |
10% familiär (v.a. wenn Mutter betroffen war), 90% sporadisch; Begleitfehlbildungen häufiger bei familiärer Form (25% vs. 10%) |
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Pathogenese |
Parasympathische Ganglienzellen befinden sich in der Darmwand im Plexus myentericus und Plexus submucosus (Acetylcholin als Transmitter), wodurch die Darmkontraktion moduliert wird (Parasympathikusaktivität führt zur Kontraktion). Bei Fehlen der intramuralen Ganglien kommt es zu einer Dauerkontraktion des denervierten Abschnittes mit einem Aufstau von Stuhlgang vor dem verengten Abschnitt. Es kommt zur Hypertrophie präganglionärer parasympathischer Nervenfasern in Lamina mucosae, muscularis propria und den zirkulären Muskelfasern. |
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Entwicklung nach [Henne-Bruns 2003]: Die Ganglienzellen wachsen aus kraniokaudaler Richtung in die Darmwand ein und sollten in der 12. Fetalwoche den Anus erreichen. Hört diese Einwanderung ab der 6. (bis zur 9.Woche) auf, so resultiert ein Fehlen dieser Ganglienzellen im Plexus submucosus, bzw. myentericus. Je früher der Zeitpunkt der Unterbrechung, desto länger ist das aganglionöse Stück. Am häufigsten findet man den Befall des Rektosigmoides. |
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Zu den NID nach [Sitzmann 2002]: Hyperplasie der Plexus submucosus und myentericus: mäßige Erhöhung der AchE-Aktivität
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Makroskopie |
betroffenes aganglionäres Segment ist enggestellt, starke Erweiterung des gesunden Darmes vor der Stenose. Prästenotische Hypertrophie der Darmwand. |
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Mikroskopie |
Histochemie: starke Vermehrung von Cholinesterase (Freisetzung von ACh an den freien Nervenendigungen) |
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Immunfluoreszenz |
massiv erhöhte Acetylcholin-Esterase-, LDH- und Succinatdehydrogenase-Aktivität; außerdem Färbung auf NSE, S-100-Proteine und Mikrotubulus-assoziierte Proteine. Falsch positive Ergebnisse bei Enterokolitis möglich. |
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