Stoffwechselerkrankungen > Kohlenhydratstoffwechsel > Störungen der Gluconeogenese |
Medicle Datenbank: Pyruvatdehydrogenase-Mangel |
Einleitung | ||
Synonym |
PDH-Mangel |
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Leigh-Syndrom (PDH-Mangel mit schwerer Enzephalopathie) |
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Englisch |
Pyruvate dehydrogenase complex deficiency |
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PDH deficiency |
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PDCD |
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Klassifikationen |
Der PDH-Komplex besteht aus zahlreichen Kopien von 3 Enzymen:
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Epidemiologie | ||
Prävalenz |
selten, mehrere hundert Fälle beschrieben |
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Alter |
je nach Ausprägung pränatal bis Kindheit, milde Form bei heterozygoten Betroffenen mit Mutationen der E1-alpha-Untereinheit möglicherweise erst im Erwachsenenalter diagnostiziert (z.B. wenn betroffene Kinder geboren werden) |
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Geschlecht |
m > w, da E1-alpha-Untereinheit X-chromosomal vererbt; heterozygote Betroffene können jedoch ebenfalls symptomatisch sein |
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Pathologie | ||
Vererbung |
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OMIM |
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#312170 (Pyruvat-Decarboxylase-Mangel) |
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Chromosom |
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Pathogenese |
Der Pyruvatdehydrogenase-Komplex ist ein mitochondrialer Multienzymkomplex, der die Verbindung zwischen Glycolyse und Zitratzyklua darstellt, indem die irreversible Umwandlung von Pyruvat zu Acetyl-CoA katalysiert wird. Wenn das in der Glykolyse anfallende Pyruvat nicht hinreichend zu Acetyl-CoA katalysiert wird, kommt es statt dessen zu einer Umwandlung in Laktat und Alanin. |
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Diagnostik und Workup | ||
Diagnostik |
enzymatische Testung an Lymphozyten, Fibroblastenkultur oder ggf. Gewebebiopsie (bei starkem Verdacht, jedoch negativem Ergebnis in Lymphozyten und Fibroblasten bei genetischem Mosaik); Testung mit und ohne Thiamin, um Thiamin-sensitive Fälle abzugrenzen. |
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Körperliche Untersuchung |
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Bildgebung |
MRT-Schädel: zum Zeitpunkt der Geburt ggf. Gehirnfehlbildungen (z.B. Callosumagenesie, periventrikuläre Leukomalazie, Atrophie); bei progredienter Neurologie ggf. zystische Veränderungen und Gliose kortikal, in den Basalganglien, Hirnstamm und cerebellär; ggf. generalisierte Hypomyelinisierung; bei E2-Mangel ggf. diskrete, auf den Globus pallidus beschränkte Veränderungen |
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MR-Spektroskopie: hohe Werte für Laktat, N-Azetylaspartat und Cholin als Ausdruck der Hypomyelinisierung |
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Blut |
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Liquor |
erhöhte Werte für Laktat und Pyruvat (in milden Fällen ggf. nur geringgradige Erhöhung, jedoch erhöhte Werte in Krisen). Bei Laktatwerten >5,0 mmol/l Verhältnis Laktat/Pyruvat mit höheren Laktatwerten im Vergleich zu anderen kongenitalen Laktatazidosen |
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Urin |
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Pränataldiagnostik |
Enzymatische Testung an Chorionzottenbiopsat möglich |
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Symptome und Befunde | ||
unspezifisch |
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neurologisch |
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respiratorisch |
i.R. der Laktatazidose intermittierende Hyperpnoe in Ruhe, Apnoe, Dyspnoe, Cheyne-Stokes Atmung, Ateminsuffizienz |
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Verlauf und Prognose | ||
Verlauf |
bei früh manifestierender Symptomatik oft schlechte Prognose trotz adäquater Behandlung der Laktatazidose |
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Komplikationen |
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Prognose |
E1-Mangel besser als E2- oder E3-Mangel |
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Differentialdiagnosen | ||
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Therapien | ||
Ernährung |
Indikation für ketogene Diät: Durch die Nutzung von Ketonkörpern verliert die Glykolyse an Bedeutung und weniger Pyruvat muss verstoffwechselt werden. |
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Kofaktoren |
Substitution von Thiamin, Carnitin und Liponsäure (in manchen Fällen Besserung durch Thiamin) |
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Sonstiges |
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wichtig ist ein möglichst früher Behandlungsbeginn | ||
Referenzen | ||
Reviews |
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Studien |
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Links |
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Editorial | ||
Autor |
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Erstellt |
11.03.2008 |
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Reviewer |
Tobias Schäfer(Editor) |
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Helmar Weiss, 22.06.2008 |
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Status |
PRELIMINARY |
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Freigabe |
ALL |
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Copycheck |
1 - überprüft |
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Licence |
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Kommentare | ||
Wibke Janzarik schrieb am 11.03.2008 um 20:04 Uhr: | ||
Aus einem Rudiment entstanden | ||
Dieser Artikel wurde geschrieben auf der Basis eines Rudimentes von Wibke Janzarik | ||