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Medicle Datenbank: Akute Pyelonephritis (Rudiment)
 

 Einleitung
 

akute eitrige interstitielle Entzündung des Nierenbeckens und -parenchyms; es gibt keine reine Nierenbeckenentzündung

Sonderformen:

 

 
 Epidemiologie
 

10% bei Autopsien

F > M

 

 
 Pathologie
 

aerobe gramnegative Bakterien, v.a. E. coli

ureasebildende Keime: Proteus, Klebsiellen => Bildung von Infektsteinen

seltener koagulasenegative Staphylokokken und Mykoplasmen

Obstruktion: 50% der akuten Pyelonephritiden bei der Frau, 98% beim Mann durch Obstruktion

Ausbreitung intrakanalikulär aszendierend, selten hämatogen (v.a. Kinder)

i.d.R. einseitiger Prozess; vergrößerte, ödematöse Niere, Schnittfläche mit radiär verlaufenden Eiterstraßen mit Konfluenz an den Pyramidenspitzen

granulozytäre Infiltrate

 

 
 Diagnostik und Workup
 

Anamnese: akutes Rezidiv einer chronisch-rezidiverenden Infektion?

einseitig klopfschmerzhaftes Nierenlager

Sonographie: Ausschluss komplizierender Infektionen, Restharnbestimmung

i.v.-Urographie: nur in 25% pathologisch; vergrößerte Niere mit verzögerter Ausscheidung (relativ wertlos)

CT mit Kontrastmittelbolus: verzögerte Aufnahme; Nachweis hypodenser Areale 30 min nach KM-Gabe als Hinweis auf beginnende Einschmelzung

DMSA-Uptake als Verlaufskontrolle

Leukozytose mit Linksverschiebung

Leukozyturie, Bakteriurie, in Einzelfällen Leukozytenzylinder, Erregernachweis, Antibiogramm

 

 
 Symptome und Befunde
 

plötzlicher Erkrankungsbeginn, schwere Krankheitsgefühl: Fieber, Abgeschlagenheit, Rückenschmerzen, Tachykardie

Pollakisurie und Dysurie (als Zeichen des Harnwegsinfektes

Nierenlager klopfschmerzhaft

seltener Ileus mit Erbrechen und Obstipation

 

 
 Verlauf und Prognose
 

bei inadäquater Therapie Entwicklung einer chronischen Pyelonephritis

 

 
 Differentialdiagnosen
 

akutes Abdomen

renale und pararenale Abszesse

 

 
 Therapien
 

stationäre Behandlung, Bettruhe, ausreichend Flüssigkeitszufuhr, antipyretische und analgetische Therapie

Analgesie, Antipyretika

Breitspektrumantibiose bis Erreger- und Resistenz bekannt sind; Therapiedauer mindestens 14 Tage; Urinkontrollen nach Entfieberung und dreitägiger Antibiotikapause

perkutane Drainage bei Pyonephrose oder Abszedierung; ggf. Nierenteilresektion oder Nephrektomie

 

 
 Referenzen
 
 
 Editorial
 

Tobias Schäfer

29.04.2005

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