Definition

fehlender Anus durch mangelhafte Öffnung der Kloakenmembran, häufig zusätzliche Fistelbildungen

Klassifikationen

• hohe Analatresie: supralevatorisch
• tiefe Analatresie: inralevatorisch

Inzidenz

1: 5000 Neugeborene

Alter

angeborene Fehlbildung

Geschlecht

M geringfügig häufiger als F

Pathogenese

Analatresien sind häufig mit rektogenitalen Fisteln assoziiert, da die gestörte Perforation der Kloakenmembran mit einer unvollständigen Ausbildung des Septum urogenitale einhergeht

Makroskopie

50% assoziierte urogenitale Fehlbildungen, 50% sonstige Begleitfehlbildungen, z.B. VACTERL-Assoziation

Diagnostik

Inspektion

Körperliche Untersuchung

Inspektion, Fistelsuche

Bildgebung

• Sonographie
• Röntgenaufnahme nach Wangensteen und Rice (Kopf nach unten gelagert, Luftblase zeigt distales Atresieende)
• MRT zur Fistelsuche

Urin

Urinuntersuchung und MCU (Fistel, häufig assoziierte urogenitale Fehlbildungen)

Weitere Diagnostik

bei Feststellung einer Analatresie Einschätzung der Gesamtsituation:

1. Suche nach Fistelbildung
2. Länge der Atresie
3. Beckenboden- und Sphinktermuskulatur
4. Suche nach begleitenden Fehlbildungen:
   • Ösophagussondierung
   • Röntgen-Thorax
   • Echokardiographie

Pränataldiagnostik

Polyhydramnion

tiefe Analatresie

Atresielänge <1cm: sofortige Operation, kein Kolostoma, gute Kontinenz

hohe Analatresie

Atresielänge >1cm: primär Kolostomie (Transversostomie), später Operation, schlechte Kontinenz

Operation

PSARP (posteriore sagittale Anorektoplastik) nach Pena als Verfahren der Wahl:

1. sagittale Inzision
2. Darstellung der Sphinktermuskulatur mittels Elektrostimulation
3. Längsdurchtrennung von Steißbein und Levatormuskulatur
4. Darstellung und Eröffnung des Darmes
5. Darstellung von Fisteln
6. Freipräparation des Darmes
7. Fistelverschluss
8. Durchführung des Darmes durch die Muskelgruppe
9. Verschluss des Muskelapparates
10. Annaht des Darmes an die Glutealhaut

Autor

Wibke Janzarik

Erstellt

21.04.2005

Status

RUDIMENT

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