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Medicle Datenbank: Untere gastrointestinale Blutung (Rudiment)
 

 Diagnostik und Workup
 

CAVE: häufige Blutungsquellen (Hämorrhoiden, Divertikel) können neben einem Karzinom bestehen. Immer Pankoloskopie (ab 50 Jahre?)

Hämatochezie

  1. Magensonde/ ÖGD zum Ausschluss oberer gastrointestinalen Blutung
  2. Rekosigmoidostomie / frühe Coloskopie (< 6-12h, nach 2 l Golytely) mit Lokalisation, Markierung, Intervention
    => Blutungsquelle gefunden: endoskopische Therapie / Markierung mit Tusche / OP
    => Blutungsquelle nicht gefunden:
    • Doppelballonenteroskopie (Darm wird auf Endoskop aufgeführt, kann 2-2 1/2 m in Darm von oral oder anal hineingehen)
    • Angiographie ab 1 ml/min, ev. mit Heparinprovokation und radiologischer Interventionsmöglichkeit
    • Szintigraphie (zunehmend seltener, detektiert auch kleine Blutungen > 0,1 ml/min)
    • Kapselendoskopie (Sensitivität 87%, Spezifität 95%; zunehemend seltener)
    • OP

operativ - Indikationen:

  • instabile Patienten und unbekannte Blutungsursache
  • stabile Patienten mit bekannter Blutungsursache => siehe jeweilige Ursache
  • Patienten mit Rezidivblutungen => siehe jeweilige Ursache

zu 1: blinde subtotale Kolektomie

  • Mortalität (1980) 7% bei < 10 EK, 27% bei > 10 EK) => rechtzeitige Indikation zur operativen Therapie
  • aktuelle Mortalität 3-6%; geringe Morbidität (bei ausreichend langem Rektumstumpf nur geringe Inkontinenzraten)
  • subtotale vs. Segmentresektion
    • Rezidivrate bei subtotaler Resektion 0%
    • Rezidivrate bei Segmentresektion und pos. Angiographie 14%
    • Rezidivrate bei Segmentresektion und neg. Angiographie 42%
    => keine Segmentresektion bei negativer Blutungslokalisation
  • Verfahren: explorative Laparotomie, Ausschluss einer Dünndarmblutung (Inspektion / Palpation / ggf. intraoperative Endoskopie), subtotale Kolektomie, ileorektale Anastomose