Familie

Bacillaceae

Klassifikation und Subtypen

Unterscheidung in zwei Gattungen: Bacillus (obligat aerob) und Clostridium (obligat anaerob), es existieren jeweils mehrere Arten

Morphologie

3-8 μm lange und 1 μm dicke plumpe Stäbchenbakterien

Nukleinsäure

DNA

Gramfärbung

gram-positiv

Kapsel

nein

Atmung

obligat anaerob

Extrazelluläre Produkte

Neurotoxin (Tetanospasmin)

Sporenbildung

ja, terminal gelegene Sporen, trommelschlägelförmiges Aussehen

Beweglichkeit

ja, begeißelt

Epidemiologie

In den entwickelten Ländern beträgt die Inzidenz 1/1 Millionen Einwohner/Jahr, in Entwicklungsländern allerdings ist die Rate wesentlich höher. Weltweit erkranken 300000 Menschen pro Jahr. Die Letalität liegt bei ca. 50%.

Übertragung

Clostridien kommen ubiquitär vor und können bei Verletzungen ins Gewebe eindringen.

Pathogenese

Unter anaeroben Verhältnissen kommt es zu einer Vermehrung der Erreger in der Wunde. Die Clostridien bilden das Neurotoxin Tetanospasmin, eine Zink-abhängige Metalloprotease, die entweder retrograd entlang der Nervenaxone oder hämatogen ins ZNS gelangt Dort bewirkt es in den Synapsen der Vorderhörner des Rückenmarks und des Hirnstammes eine Proteolyse von Proteinkomponenten des Neuroexozytoseapparates. Dadurch können hemmende efferente Impulse aus dem Kleinhirn nicht mehr auf die motorischen Endplatten übertragen werden.

Tetanus ist ein Erkrankung mit erhöhtem Muskeltonus und Krämpfen, die typischerweise durch optische oder akustische Reize ausgelöst werden. Meist ist die Gesichtsmuskulatur zuerst betroffen (Risus sardonicus), dann gehen die Krämpfe auf Nacken- und Rückenmuskulatur über (Opisthotonus), die Betroffenen sind dabei bei vollem Bewußtsein.

Erregernachweis

Toxinnachweis aus Wundmaterial durch Tierversuch, infizierte Maus stirbt in Robbestellung - eine Anzucht des Erregers gelingt nur selten.

chirurgische Wundsanierung

Antitoxingabe

Muskelrelaxantien

Prävention

aktive Immunisierung

Impfung

• Grundimmunisierung ab 3. Lebensmonat: 3x im Abstand von vier Wochen
• Auffrischimpfung im 6.-8. und 11.-15. Lebensjahr, danach alle 8-10 Jahre

Meldepflicht

Meldepflichtig sind Erkrankung und Tod

Lehrbuch

Kayser 1998

Hahn 2001

Autor

Sabine Petersdorf

Erstellt

20.06.2004

Reviewer

Tobias Schäfer (Editor)

Niels Lemmermann, 02.07.2004

Status

PRELIMINARY

Freigabe

ALL

Copycheck

1 - überprüft

Licence

Lizenz für freie Inhalte

Review abgeschlossen

ist mit einigen kleine Erweiterungen in Ordnung