Notfälle & Intoxikationen  >  Physikalische Schäden

 
Medicle Datenbank: Höhenkrankheit
 

 Einleitung
 

Monge-Erkrankung (CMS)

mountain sickness

aufgrund niedrigem Umgebungs- (Mount Everest: 253 mmHg) und Partialdruck von Sauerstoff (53 mmHg) auftretende Erkrankungen in Höhen ab 2500 m

Akute Erkrankungen:

  • Akute Bergkrankheit (AMS)
    häufigste Form, bei ca. 40-50 % der im Tiefland lebenden Bevölkerung nach einem Aufstieg auf 4200 m; Manifestation normalerweise 8 bis 96 Stunden nach Ankunft auf Höhen > 2500 m

  • Höhenbedingte Atemstörungen während des Schlafes
    Cheyne-Stokes-Atmung während des non-REM-Schlafes; kann Individuen durch die Hyperventilation aufwecken; ev. aufgrund erhöhter Karotisrezeptorstimulation im alkalisch-hypoxischen Milieu; wahrscheinlich Subform der AMS

  • Höhenbedingtes Lungenödem (HAPE)
    lebensbedrohliche Erkrankung bei zu schnellem Aufstieg, normalerweise zwischen 3600 und 3900 m, jedoch auch ab 2400 m berichtet. Ursache für die meisten Todesfälle im Rahmen der Höhenkrankheiten. Innerhalb von Stunden bis Tagen, gelegentlich auch explosionsartig entwickelnde Erkrankung, eher bei Kindern; Wiederholungsrisiko!

  • Höhenbedingtes Hirnödem (High altitude cerebral edema, HACE)
    lebensbedrohliche Höhenerkrankung aufgrund Erhöhung des zerebralen Blutflusses (Hypoxie als Stimulus?) und Verlust der Integrität der Blut-Hirn-Schranke
  • Höhenbedingte Retinablutung (HARH)
    relativ häufig ab 4200 bis 4500 m, bis zu 1/3 aller Bergsteiger, i.d.R. asymptomatisch

Chronische Erkrankungen:

  • Chronic mountain sickness
    bei Tibetern und Andenbewohnern
    kompensatorische Erythropoetin-induzierter Zunahme der Erythrozyten aufgrund der Hypoxie