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Medicle Datenbank: Cholesterinembolien
 

 Pathologie
 

Chirurgische Eingriffe an der Aorta, interventionelle Verfahren oder Angiographien lösen Cholesterinplaques ab

generalisierte Arteriosklerose, arterielle Hypertonie, sekundäre renale Hypertonie; v.a. bei mobilen Plaques oder solchen mit einer Dicke > 5 mm; Streptokinase-Anwendung bei Lungenembolien

Abschilferungen aus der Aorta: Lipidkern, fibröse Auflagerungen, glatte Muskelzellen, mononukleäres Zellinfiltrat, ev. Verkalkungen
Verschluss von Arteriolen mit 100-200 μm Durchmesser => Auslösen einer Entzündungsreaktion, Fibrose der Adventitia, lokaler Vasospasmus, Ischämie

Lokalisation der Cholesterinemboli (aus Autopsiebefunden):

  • 75% Niere
  • 55% Milz
  • 52% Pankreas
  • 31% GIT
  • 20% Nebennieren
  • 17% Leber
  • 14% Gehirn
  • 11% Hoden
  • 9% Muskel
  • 9% Prostata
  • 7% Schilddrüse
  • 6% Haut (!)
  • 5% Knochenmark
  • 4% Herz
  • 3% Vasa vasorum, Gallenblase, Knochen, Harnblase
  • 2% koronarien
  • 1% Lungen

Biopsie aus Haut (in 92% Diagnose möglich?), Niere, Muskel, GIT: Nachweis von intraarterialen bikonvexen "Ghosts"; oft tiefe Biopsie zum Nachweis notwendig.

Hautbiopsie: doppelbrechende rhomboide Cholesterinkristalle im polarisiertn Licht; Nachweis auch über die Modifikation nach Schultz der Lieberman-Burchard-Reaktion zum Cholesterolnachweis: grünes Aufleuchten der Kristalle für einige Minuten, dann Braunfärbung innerhalb 60 min.

Nierenbiopsie: Verschluss der arteriellen Lumens durch Zellen und andere Materialien (wenig Lymphozyten, auch Makrophagen). Kristallartefakt: leere, längliche, kristalline Aussparung (Cholesterin und Lipide werden durch Ethanol und Xylen ausgewaschen); im EM bleibt es sichtbar;
Glomeruläre Ischämiezeichen (Ablösung von der Bowmann-Membran)

Nierenbiopsie: IgM, C3 Komplement (granulär bis lobulär)

Erstbeschreibung: Flory 1945